Vorbeugung
Kann man Darmkrebs mit gesunder Lebensweise (Ernährung und Sport) vermeiden?
Menschen mit einem gesunden Lebensstil sind seltener krank, dies gilt auch für Darmkrebs. Man konnte zeigen, dass Menschen, die ihr Leben lang viel Bewegung hatten, regelmässig Früchte und Gemüse essen, kein Übergewicht haben, nicht rauchen und mässig Alkohol trinken, seltener Darmkrebs entwickeln. Leider kann Darmkrebs auch entstehen, wenn wir ein ganzes Leben gesund gelebt haben. Trotzdem ist es sinnvoll, auch wegen vieler anderer dadurch verhütbarer Krankheiten wie Herzinfarkt oder Lungenkrebs, gesund zu leben.
Welches sind die wichtigsten Massnahmen, um Darmkrebs vorzubeugen?
Ab dem 50. Lebensjahr ist eine Vorsorgeuntersuchung jedermann zu empfehlen. Die beste Vorsorgeuntersuchung ist die Darmspiegelung, da sie den Darmkrebs nicht nur in einem Frühstadium erfassen kann, sondern häufig sogar die Entstehung verhindern kann. Die Darmspiegelung sollte nach 10 Jahren wiederholt werden, wenn sie normal ausgefallen ist und keine andern Risikofaktoren vorliegen.
Leute mit einem erhöhten Risiko sollten unbedingt eine Darmspiegelung machen lassen.
Falls jemand keine Darmspiegelung möchte, sind auch die neuen Stuhltests auf nicht sichtbares, verborgenes Blut eine recht gute Darmkrebsvorsorge.
- Es gibt gewisse Warnzeichen, die auf Darmkrebs hinweisen können und unbedingt ernst genommen und abgeklärt werden müssen: Blutauflagerungen am Stuhl, unklare Gewichtsabnahme, plötzlich veränderte Stuhlgewohnheiten (Verstopfung oder Durchfall) oder neu auftretende, anhaltende Bauchschmerzen. Bei diesen Beschwerden sollte man einen Arzt aufsuchen. In den meisten Fällen muss dann der ganze Darm untersucht werden.
- Wenn Sie zu einer der oben genannten Risikogruppen gehören, ist es wichtig, dass Sie mit Ihrem Arzt festlegen, wann und welche Untersuchungen regelmässig angezeigt sind.
Können Sie den Nutzen der Darmkrebsvorsorge auch in konkreten Zahlen angeben?
Bei durchschnittlichem Risiko erkranken von 1000 Leuten etwa 50 während ihres Lebens an Darmkrebs und etwa 20 werden daran später sterben. Mittels Vorsorgeuntersuchungen kann dieses Risiko relevant reduziert werden.
Dank der Abtragung der Vorstufen (Polpypen) bei der vorsorglichen Darmspiegelung erkranken nur mehr knapp 20 statt 50 später am Darmkrebs. Zudem werden statt 20 nur mehr 2 bis 4 daran sterben. Voraussetzung ist, dass die Darmspiegelung qualitativ gut durchgeführt wird.
Bei der Vorsorge mittels regelmässigem Stuhltest auf verborgenes Blut dürften bei den besten Testmethoden geschätzt noch etwa 4 bis 6 statt 20 am Darmkrebs sterben, wobei der Nutzen bei den älteren Methoden geringer ist. Das Auftreten von Darmkrebs wird bei diesen Methoden jedoch weniger gut verhindert, da die Polypen schlecht erkannt werden.